Ein Interview mit Filmemacher Robin Mendel von Steinfels/ Gewinner des Creative Vision Nachwuchs-Förderpreises 2017 "Filmemacher"

Herzlichen Glückwunsch Herr von Steinfels  zum Gewinn des „Creative Vision Nachwuchs-Förderpreises 2017“. Gibt es etwas was Sie zum Gewinn des Creative Vision Nachwuchs-Förderpreises 2017 sagen wollen?

Ich möchte zu aller erst ganz klischeehaft sämtlichen Leuten danken. Allen voran der CV-QM Film Academy, aber auch den vielen Unterstützern, die wir hatten und natürlich meinem restlichen Filmteam.

Das ist der erste Kurzfilm, bei dem ich Regie führen durfte – umso glücklicher bin ich natürlich, dass er auf so viel gute Resonanz stößt.

Wie sind Sie zum „Filmemachen“ gekommen?

Die letzten vier Jahre meiner Schullaufbahn habe ich in Österreich verbracht - an einer Schule mit einem musisch-kreativem Schwerpunkt. Dort gab es ein Fach namens „MultiMediaArt“. In dem habe ich bereits diverse Einblicke in Fotografie, Film, Animation und Soundrecording bekommen. Das war eigentlich die Zeit, in der ich mich entschlossen habe in diese Richtung zu gehen. Ich hatte dort meine erste Spiegelreflexkamera – das war, als die ganzen Consumer-Kameras erst im Kommen waren und noch nicht jeder eine hatte. Dort habe ich dann angefangen zu fotografieren – überwiegend auf Veranstaltungen.

Stille Bilder haben mir aber nicht gereicht. Ich wollte Geschichten erzählen. So bin ich dann langsam auf den Geschmack des Filmemachens gekommen und schließlich dort gelandet, wo ich heute bin.

Wie sind Sie auf die Geschichte von „Mutti sagt“ gekommen?

Die Studentenprojekte an der TH Nürnberg sind allesamt Teamprojekte, bei denen in der Regel das gesamte Team an der Ideenfindung teil hat.
So war es auch bei uns. Wir haben uns solange getroffen und uns gegenseitig Ideen an den Kopf geworfen, bis wir uns für eine entschieden und als Team weiterentwickelt haben.
Tatsächlich haben uns zu dem Kurzfilm reale Personen, aus dem eigenen Umfeld, inspiriert.

Wie lange haben Sie am Film gearbeitet?

Da der Film unser Viertsemesterprojekt war, ist er im Grunde auch im Rahmen eines Semesters entstanden: Angefangen bei der Ideenfindung, über das Anfertigen eines Storyboards, bis hin zum tatsächlichen Dreh.
Am Feinschnitt und der Postproduktion haben wir allerdings noch die gesamten Sommerferien gearbeitet. Wir hatten sehr viele Schnittfassungen und haben auch mal unterschiedliches probiert. Das war allerdings Zeit und Arbeit, die sich definitiv gelohnt hat. 

Wie lange haben Sie am Drehbuch geschrieben? Was können Sie über die Entstehung von „Mutti sagt“ sagen?

Sobald die Idee stand, haben wir mit dem Drehbuch begonnen und das tatsächlich bis zum eigentlichen Dreh weiter optimiert. Das dürfte ein Zeitraum von zwei bis drei Monaten gewesen sein.

Der Dreh selbst bestand aus sieben Drehtagen, fünf unterschiedlichen Locations und drei Schauspielern.

Aufregend war es in einem Supermarkt zu drehen, den wir dankenswerter Weise für zwei Sonntage ganz für uns beanspruchen durften.

Neu für mich war das Arbeiten mit einem eigenen Komponisten. Einserseits natürlich zu formulieren, was für eine Musik man sich wünscht und auf der anderen Seite auch musikalisches Feedback geben, woran es gerade fehlt und an welcher Stelle etwas geändert werden muss.
Das hat aber erstaunlich gut funktioniert – und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Was sind Ihre nächsten Projekte?

Ich verschwinde jetzt erst einmal ein Semester lang im Praktikum. Das gibt mir viel Zeit, um mir Gedanken über mein Sechstsemesterprojekt zu machen. Es wird auf jedenfall wieder ein Kurzfilm. Ich würde gerne mal etwas im Animationsbereich ausprobieren. Was es dann tatsächlich wird, wird sich zeigen.

Der „Creative Vision Nachwuchs-Förderpreis“ soll der Nachwuchsförderung im deutschen Filmgeschäft dienen. Was könnte man noch tun um den Nachwuchs im Medienbereich zu unterstützen?

Ich bin über jede Maßnahme, die deutsche Filmproduktionen unterstützt, sehr dankbar. Ich hab jetzt vier studentische Filmproduktionen umgesetzt. Einerseits war ich überrascht, dass viele Dinge, von denen ich dachte, sie würden furchtbar teuer werden, tatsächlich sehr einfach als Sponsoring zu bekommen waren: Catering, Hotels, Schauspieler, Locations. Das sind alles Dinge, die man stemmen kann. Zumindest wenn man die Muse hat sich einfach mal so lange ans Telefon zu hängen, bis das organisiert ist.

Dennoch gibt es natürlich immer Dinge, die viel Geld kosten; für die man auch kein Sachsponsoring bekommt. Seien es Spritkosten oder spezielles Equipment.

Was man genau im Speziellen tun kann, um den Nachwuchs weiter zu unterstützen kann ich so nicht sagen. Den Filmemachern und ihren Filmen eine Bühne geben und Förderungen sind definitiv der richtige Weg.

Vielen Dank hierfür.